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11. März 2023

Andreas

International German Martial Arts Games

Erst seit einem halben Jahr trainiert eine neue Generation Jugendlicher in der MMA-Gruppe der Hersbrucker Karate-Schule KaKenko. Von Anfang an drängten sie Ihren Coach Andreas Weiß darauf mit ihnen auf Turniere zu fahren. Dieser verneinte allerdings jedes Mal, da seiner Ansicht nach man mindestens 3 Jahre Trainingserfahrung haben müsse, um erfolgreich an einem Turnier teilnehmen zu können. „Eigentlich ist es dumm, nach nur einem halben Jahr Training auf ein Kampfsportturnier zu fahren, aber die Jungs sind wirklich fleißig, haben sich gut entwickelt und haben nicht mit ihrer Fragerei aufgehört. Und dann bot sich auch noch diese Gelegenheit. Mit dem Turnier in Teublitz hatten wir ein Event direkt vor der Haustür, da hab ich mich breitschlagen lassen.“ Erklärt Weiß. Nach kurzer Rücksprache mit den Athleten meldete er den 17 jährigen Richard Carda, die beiden 16 jährigen Fatih Gündogan und Anton Gaidamak, die beiden 15 jährigen Demir Tepe und Emre Kunduz und den 22 jährigen Petro Rou zu den International German Martial Arts Games der WMAC am 11. März 2023 in Teublitz an. Alle KaKenko-Starter wurden im MMA-light gemeldet, bis auf Petro, dieser nahm ausschließlich am Grappling teil. Im Gegensatz zum MMA-full darf im MMA-light nur kontrolliert zum Kopf geschlagen werden, Ellenbogenstöße und Kniestöße zum Kopf sind verboten, eine Sicherheitsmaßnahme auf die der Hersbruck Trainer bei seinen minderjährigen noch unerfahrenen Sportlern bestand.
Nach Betrachtung der Begegnungslisten vor Ort war die Enttäuschung erst einmal groß. Es waren kaum Teilnehmer im MMA-light gemeldet, so dass fast alle Hersbruck Athleten nur einen Gegner hatten und damit bereits im Finale Standen. Die Enttäuschung währte aber nur kurz, denn schon begann nach der Registratur und Waage das Aufwärmen. Bei dem Turnier mit über 300 Teilnehmern und 500 Meldungen, von Kickboxen Semikontakt/Leichtkontakt/Vollkontakt über K1 bis Kick-light bildeten die Teilnehmer des MMA-light den Anfang. Zuerst trat Emre in den Cage, die achteckige, von einem Maschendrahtszaun umgebene Kampffläche des MMA. Da er bereits im Finale stand, musste er 2 Runden mit je 2 Minuten gegen seinen Gegner bestreiten. Er zeigt sehr gute Schlagtechniken und Low-Kicks, musste aber auf Grund seiner tiefen Deckung immer wieder Treffer zum Kopf einstecken. Auch seine gesteigerte Aggression in der 2. Runde, für die er vom Kampfrichter angemahnt wurde, half nicht, den Punkterückstand auszugleichen. Enttäuscht musste er sich mit dem 2. Platz zufrieden geben. Der eher auf den Boxkampf fokussierte Richard bewegte sich zuerst mit guter Beinarbeit um seinen Gegner herum und sucht den Einstieg für seinen Angriff, lies sich dann aber von der Faustkombination seines Gegner überraschen, die mit einem Single-Leg-Takedown am Boden endete. Nach kurzem Grappling musste Richard durch tappen den Kampf aufgeben und landete somit in seiner Gewichtsklasse auf Platz 2. Anders erging es Demir. Dem Hersbrucker gelang es in seiner Kategorie unter 55 kg seinen Gegner für 2 Runden gut zu kontrollieren um immer wieder gezielte Schläge anzubringen. Auch die harten Treffer, die er zum Gesicht einstecken musste, konnten an seiner Punkteführung nichts mehr ändern, so das Demir am Ende der Kampfzeit mit der Goldmedaille belohnt wurde. Die Leistung von Fatih wurde ebenfalls vergoldet. Geschickt brachte er seinen Gegner in der Gewichtsklasse +80 kg nach einer Kombination aus vorderer Geraden und hinterem Hacken mit einem Takedown zu Boden. Sofort sicherte er sich die dominante Position und brachte seinen Kontrahenten zur Aufgabe in dem er sich mit seinem Körper über dessen Gesicht schob und damit die Atmung blockierte. Ein ganz großes Kämpferherz bewies Anton. In seiner Kategorie bis 70 kg hatte er zwei Gegner. In der Vorrunde stand er dem bulligerem Fatih Erdogan vom Top Team Munich gegenüber, der sofort Druck machte und immer wieder zum Single-Leg-Takedown ansetzte. Gekonnt blockierte Anton die Takedown versuche, bis er seinen Gegner im Guillotine-Choke hatte und diesen damit zur Kampfaufgabe zwang. Anschließend musste er 2 Runden a 2 Minuten gegen seinen finalen Gegner antreten. Dieser ging von Anfang an sehr ungestüm nach vorne und drängte Anton stark in die Defensive. In der Ringpause gab Weiß dem Athleten des KaKenko den Hinweis, sich mehr auf schnelle lockere Schläge zum Gesicht zu konzentrieren. Die Rechnung ging auf und Anton zeigte eine gute 2. Runde. Allerdings reichte diese Runde nicht mehr aus um die Punkterichter zu überzeugen, so dass sich Anton mit einem hart erkämpften 2. Platz zufrieden geben musste. „Hättest du in der 1. Runde auch so gekämpft, wäre der Sieg wahrscheinlich an dich gegangen.“ So Weiß. Am späten Nachmittag war es dann für den bereits Turniererfahrenen Petro im Grappling so weit. Rou trainiert überwiegend im BJJ Jungle in Lauf, da BJJ seine favorisierte Disziplin ist und ist hin und wieder zu Gast im Hersbrucker MMA-Training. Diesmal ging er im Grappling für die Hersbrucker Karate Schule in der Gewichtsklasse bis 70 kg an den Start. Seinen ersten Gegner, Schmid Simon vom Kickboxen Rosenheim, brachte er gekonnt mit einem Selbstfallwurf zu Boden und holte durch gekonnte Positionswechsel und Kontrollgriffe die entsprechenden Punkte für seinen Sieg. Im über 2 Runden andauernden Finale stand er Martin Bachl, ebenfalls vom Kickboxen Rosenheim, gegenüber. Bachl legte ein hohes Tempo vor und zwang Petro stark in die Defensive, so dass die 1. Runde wohl an den Rosenheimer Athleten ging. Allerdings lies sich Rou davon nicht beeindrucken. In der 2. Runde drängte Martin Rou ebenfalls in die Defensive, war aber einen Moment unachtsam. Dies Nutzte der Kämpfer des KaKenko sofort aus in dem er einen Triangle-Choke ansetzte und Bachl damit zur Aufgabe zwang – Gold für Petro. Am Ende traten die Athleten des Karate Centrums Hersbruck erschöpft aber zufrieden, alle mit Edelmetall für ihre Leistung belohnt, die Heimreise an.